SV „Frieden“ Beyern vs. SG Zechin – Und wieder nach unten!
Um den Gedanken der Ankündigung aufzuschnappen, sind die Greens voll ans Treppchen vorbei gesprungen und landen wieder auf den siebenten Platz, da die beyerischen Gastgeber hellwach agierten und einer ihren besten Heimauftritte darboten. Die Zechiner zwar nicht mit dem gewohnten Kader Vorort, aber auch generell zu harmlos, verloren klar und verdient mit 6:2-MP bei einem Stand von 3493:3285 Holz.
Dabei war der „Gameplan“ taktisch klug ausgearbeitet und man setzte sein personelles Material entsprechend ein, aber wie es manchmal so ist, haperte es an der Ausführung. Anfänglich begegneten sich die Teams auf Augenhöhe und es herrschte Chancengleichheit auf beiden Seiten. So starteten Marco Specht (574) und Steffen Paulus (555) aussichtsreich ins Match gegen Christian Block (568) sowie Dennis Winzer (588), indem die Oderbrucher sich zeitgleich den Eröffnungssatz sicherten. Vor allem Paulus kam mit einer 158er Bahn zielsicher aus den Startlöchern. Aber dann verließen dem Zechiner die genialen Würfe allmählich und Winzer zog in den übrigen Sätzen immer weiter davon, sodass der MP futsch war. Dafür katapultierte sich Specht mit starken 163 Holz auf der zweiten Bahn mächtig nach vorn und erweiterte aufs 2:0 nach SP. Ein unvorhersehbarer Einbruch in der Folge ließ Block herankommen. Zum Glück fand Specht wieder seine Konstanz und erwischte entscheidend mit 148:132 und holte den ersten MP.
In der Mitte betrat MVP Rico Wiesner (604) die Anlage, der auch diesmal nicht enttäuschte. Ganz nach dem Motto: „Einer muss ja“, stand Ersatz Günter Wolter (481) seinen Mann. Tatsächlich gestaltete sich die Startbahn noch recht optimistisch. Erst mit den letzten Würfen fuhr Wiesner den SP ein. Danach kam es zu den erwarteten klaren Verhältnissen und „Günni“ wurde trotz seines vorangeschrittenen Lebensalters sowie angesammelter Erfahrung einer Lehrstunde im Kegelsport unterzogen. Parallel entsendeten die Greens ihr eigens Zugpferd, um sich weiter im Rennen um die Tabellenpunkte zu halten. Jedoch legte Karsten Trabs (550) diesmal nicht die richtigen Hufeisen an, da er gegen Lucas Reiche (573) speziell in der zweiten Hälfte unterlag. Dieser legte mit 158:136 ein enormes Tempo vor, welches Trabs in der Folge mit 155:131 adäquat matchte. Nach dem Seitenwechsel kam leider der Einbruch, den Reiche zum Absetzen nutzte und sogar auf der letzten Bahn mit einem Holz mehr zum 3:1-SP vollendete.
Mit dem Schlussdurchgang war die Partie an sich schon gelaufen, dennoch wollten die Greens sich nochmals so teuer wie möglich verkaufen. Klappte phasenweise ganz gut. Obwohl Michael Müller (603) auch die goldene Marke mit der Sechs davor knackte, glückte der Duellsieg gegen Karsten Glatzer (572) nicht. Der Zechiner vermochte es auf den Startbahnen 1,5-SP zu ergattern, ehe er im dritten Satz mit 165:126 weggeklatscht wurde. Um es sich selbst noch zu beweisen, holte der „Lange“ die guten Würfe im Vierten heraus. Indes blieb Müller seiner starken Linie treu und räumte ein schwieriges Bild und durchbrach die 600 mit der wichtigen Neun im Anschluss. Da gab es auch zwischenzeitlich die „Brofist“ als Zeichen der Anerkennung von Glatzer, der den „Satz des Tages“ und das Duell mit sensationellen 165:158 für sich entschied. Gleichzeitig eröffnete Robert Lehmpfuhl (553) gegen Niels Müller (557) hoffnungsvoll mit dem Gewinn der ersten Bahn, aber Letzterer glich nachfolgend aus. Jetzt glänzte wieder der Zechiner Kapitän, der sich mit sehr guten 156:139 leicht in Führung begab. Dieser Höhenflug fand mit vermasselten Vollen im Entscheidungssatz ein schnelles Ende. Den erspielten Vorsprung gab Müller hier nicht mehr her und entriss den Duellzähler.
Lief in der Summe also nicht so gut für die Zechiner Jungs, die damit wieder abrutschten. Allerdings verlor der Tabellenkeller allesamt seine Partien, sodass auch am kommenden letzten Spieltag am 01.04.2023 sich keine Überraschungen ereignen sollten. Nichtsdestotrotz gilt es für die SG Zechin im finalen Heimauftritt gegen die Kleeblätter aus Berlin einen erfolgreichen Abschluss der VBL-Saison hinzulegen. Damit würden die Oderbrucher sich selbst vor unvorhersehbaren Ereignissen schützen. Jetzt erstmal durchschnaufen, zu Kräften kommen und sich für den abschließenden Auftritt vor heimischer Kulisse vorbereiten. Die Vöglein zwitschern, die Sonne scheint, also raus an die frische Luft und reichlich Vitamin D tanken.
Karsten Glatzer